Hallo liebe Leserin, hallo lieber Leser,
wenn es dir so geht wie mir und du nicht mit einem randvollen Rucksack voller Selbstbewusstsein und Selbstliebe und einem unerschütterlichen Glauben an deine Würdigkeit durch´s Leben wanderst, wirst du feststellen, dass du dich ab und zu “JA” sagen hörst, obwohl dein inneres Wesen “NEIN” schreit. Natürlich gibt es auch Umstände, wo solch ein JA umständehalber irgendwie angebracht ist, obwohl du innerlich nicht wirklich willst – doch hier geht es um folgendes:
Wenn man immer und aus den falschen Motiven heraus “Ja” sagt, kann dies zwar auf den ersten Blick positiv erscheinen, doch Pustekuchen – weshalb auch immer JA sagen eigentlich eine egozentrische Taktik zur Sicherstellung deiner Bedürfnisse ist, weshalb du es abschaffen musst und vor allem, wie du nachhaltig lernst, NEIN zu sagen, kannst du hier lesen!
Doch … bist du überhaupt ein JA-Sager?
“Ich bin ein dauernder ‘Ja’-Sager, wenn…
- ich Angst habe, andere zu enttäuschen oder zurückzuweisen.
- ich das Gefühl habe, dass man mich sonst nicht mehr mögen könnte.
- ich das Gefühl der Schuld in mir spüre, als wäre ich dem Gegenüber eine Rechenschaft schuldig.
- ich glaube, dass meine eigenen Bedürfnisse weniger wichtig sind als die der anderen.
- ich mich nicht traue, Konflikte oder unangenehme Situationen zu riskieren.
- ich mich verpflichtet fühle, jedem zu helfen, auch wenn es mich belastet.
- ich denke, dass ich es allen recht machen muss, um als zuverlässig oder freundlich wahrgenommen zu werden.”
1: Welche egozentrischen Motive verfolgt das JA sagen?
Auf den ersten Blick wirkt Ja-Sagen altruistisch und selbstlos, doch es kommt meist aus einem unterbewussten Wunsch nach Selbstbestätigung, Selbstschutz vor Ablehnung und Konfliktvermeidung. Hier sind nur einige egozentrische Motive:
1. Bedürfnis nach Anerkennung und Bestätigung
Manche Menschen sagen ständig „Ja“, weil sie gemocht oder bewundert werden wollen. Sie suchen nach Anerkennung durch ihre Hilfsbereitschaft und hoffen, dass andere sie dadurch schätzen und als „guten Menschen“ wahrnehmen.
2. Vermeidung von Konflikten
Ein weiteres Motiv kann die Angst vor Konflikten sein. „Ja“ zu sagen wird als Weg gesehen, um Spannungen zu vermeiden. Das zugrunde liegende Motiv ist dabei nicht unbedingt das Wohl des anderen, sondern der Wunsch, in einer harmonischen, stressfreien Umgebung zu leben – was dem eigenen Wohlgefühl dient.
3. Kontrolle über das eigene Image
Ein permanentes „Ja“ kann auch dazu dienen, das eigene Image zu kontrollieren. Man möchte als zuverlässig, freundlich oder hilfsbereit gesehen werden und gibt dadurch unbewusst viel Macht über das eigene Selbstbild in die Hände anderer.
4. Selbstwertstärkung durch Zustimmung anderer
Häufiges „Ja“-Sagen kann ein Weg sein, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken. Indem man anderen hilft oder immer verfügbar ist, erhält man positive Rückmeldungen, die das Ego nähren und bestätigen, dass man gebraucht wird.
Doch nicht so selbstlos, immer JA zu sagen, oder?
2: Welche Folgen hat das “JA” sagen?
Ein Ja-Sager erlebt häufig folgende negative Folgen:
- Überforderung: Zu viele Verpflichtungen führen zu Stress und Erschöpfung.
- Vernachlässigung eigener Bedürfnisse: Eigene Wünsche und Prioritäten werden ignoriert.
- Geringes Selbstwertgefühl: Ständiges Ja-Sagen mindert das Gefühl, die eigenen Grenzen verteidigen zu dürfen.
- Ausnutzung durch andere: Menschen nutzen die Bereitschaft aus, weil sie wissen, dass man selten „Nein“ sagt.
- Unzufriedenheit und Frustration: Langfristig führt es zu innerem Groll und dem Gefühl, fremdgesteuert zu sein.
- Depression: wer langfristig an seinem eigenen Lebenssinn und seiner Intuition vorbelebt, kommt schließlich an der Endstation “Depression” an.
3: Nachhaltig lernen, NEIN zu sagen – 7 Tipps:
1: Visualisiere das „Nein“-Ergebnis
Stell dir vor, was passiert, wenn du „Nein“ sagst – in vielen Fällen ist die Reaktion der anderen gar nicht so schlimm, wie du vielleicht denkst. Wenn du das Ergebnis visualisierst, nimmst du die Angst davor, die andere Person zu enttäuschen, und erkennst, dass es oft keine negativen Konsequenzen gibt.
2: Erstmal bis 5 Zählen
Bevor du jemals wieder eine Ja-Nein Frage mit Blitzgeschwindigkeit aus deiner unbewussten Gewohnheit heraus mit “JA” beantwortest, kannst du es dir ganz einfach zur Gewohnheit machen, innerlich bis 5 zu zählen, bevor du antwortest. So verfliegt 1. der gewohnte Impuls und 2. hat dein Verstand Zeit, um die Frage wirklich zu verarbeiten und abzuwägen.
3: Nutze das Prinzip der Reziprozität
Wenn jemand dich um einen Gefallen bittet, aber du nicht helfen kannst, mache klar, dass du offen bist, in einer anderen Situation zu unterstützen. Dies zeigt, dass du nicht grundsätzlich ablehnend bist, sondern deine Grenzen respektierst und trotzdem hilfsbereit bist. Das Prinzip der Gegenseitigkeit schafft ein Gleichgewicht in der Beziehung – und du fühlst dich nicht ganz unnütz.
4: Die “Sandwich-Methode” anwenden
Verpacke dein „Nein“ zwischen zwei positiven Aussagen. Dadurch wirkt deine Ablehnung weicher und höflicher. Zum Beispiel: „Ich finde es toll, dass du an mich gedacht hast, aber ich kann es leider nicht übernehmen. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal.“
5: Begründungen vermeiden
Kennst du diese Menschen, die dir spitz ins Gesicht lächeln und sagen “Einfach Nein”, ohne sich dann schuldbewusst zu rechtfertigen, weshalb nicht? Tja, auch du musst dein „Nein“ nicht immer erklären. Eine klare, höfliche Ablehnung reicht prinzipiell aus. Zu viele Erklärungen könnten dein „Nein“ abschwächen und es leichter machen, überredet zu werden – gleichzeitig wirkst du verloren und fühlst dich einer Rechenschaft schuldig.
6: „Ich muss darüber nachdenken“
Wenn du dich unter Druck fühlst, direkt zu antworten (nachdem du innerlich auf 5 gezählt hast), bitte um Zeit: „Lass mich darüber nachdenken.“ Das gibt dir Raum, die Entscheidung ohne Stress zu treffen. Rede eventuell mit einer anderen Person über deine Zwickmühle – oder mache eine Pro/Kontra Auflistung um zu sehen, ob du wirklich lieber Ja oder Nein sagen willst.
Ich hoffe sehr, dass dieser Beitrag wertvoll für dich war und du etwas mitnehmen konntest – doch wenn nicht, zögere nicht, mir deine Kritik zukommen zu lassen 🙂 Ps.: über positive Worte in meinen Kommentaren freue ich mich natürlich mindestens genau so!
Es gibt ein Buch, das ich zum Thema Selbstfindung persönlich sehr empfehlen kann, weil es auch mir extrem geholfen hat, meine eigenen Schatten zu verstehen und alte Traumata in mir aufzulösen, um aktiv in die Richtung meiner Freude und Selbstliebe zu gehen:
Teal Swan: Den Schatten umarmen – Verletzungen der Seele heilen
Klappentext: Teal Swan überlebte jahrelangen Missbrauch durch ein Sektenmitglied, bevor sie im Alter von 19 Jahren ihrem Peiniger entkommen konnte und ihren persönlichen Heilungs- und Transformationsprozess in die Wege leitete. In diesem Buch nimmt sie die Leser mit auf diese Reise der Heilung und Befreiung – eine Möglichkeit für alle traumatisierten Menschen, sich selbst wieder zur Ganzheit zu führen und die Blockaden der Vergangenheit ebenso wie die Angst vor der Zukunft zu überwinden. Aufbauend auf ihren großen außersinnlichen Fähigkeiten sowie Aspekten der Arbeit mit dem inneren Kind und der Schattenarbeit, hat Teal Swan einen revolutionären 18-Schritte-Prozess zur Heilung jeglicher Verletzungen aus der Vergangenheit, aber auch aktueller Probleme entwickelt. Nach dem Durchlaufen dieses ‚Completion‘-Prozesses genießen wir ein höheres Selbstwertgefühl und die Sicherheit, dass das Leben wieder gut werden kann.